Wer wir sind
Pflege gegen Rechts ist eine Initiative von vordergründig professionell Pflegenden, die genauso vielfältig sind wie unser Beruf und unsere Gesellschaft. Was uns eint, ist unsere Überzeugung gegen Rechts. Wir sind ein Hilfsnetzwerk und sensibilisieren auf vielen Wegen gegen den Rechtsruck, der die Grundwerte unseres Berufsverständnisses bedroht. Pflege gegen Rechts versteht sich hierarchielos. Die Art des Engagements ist eine individuelle Entscheidung.
Warum eigentlich „Pflege gegen Rechts“
Warum eigentlich „Pflege gegen Rechts“ und nicht etwa „Pflege gegen Rassismus“? Ganz einfach, weil wir gegen die Diskriminierung und strukturelle Benachteiligung aller marginalisierten Gruppen sind. Natürlich sind wir gegen Rassismus, aber eben auch gegen Faschismus. Gegen Misogynie. Gegen Ableismus. Gegen Antisemitismus. Gegen Antimuslimismus. Und überhaupt gegen jedwede Art der Benachteiligung oder Verfolgung wegen des Glaubens oder der Herkunft. Wir sind dagegen, sozial benachteiligte Menschen auszuschließen, also beispielsweise auch Arbeitslose und Menschen, die von Armut betroffen sind. Wir sind dagegen, dass Menschen aufgrund ihres Alters oder wegen Krankheit und Behinderung ausgeschlossen werden. Wir sind dagegen, dass Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Identität ausgeschlossen werden. Wir sind dafür, dass Menschen ihr Leben frei gestalten können. Wir sind für eine diverse und pluralistische Gesellschaft. Wir sind dafür, dass alle Menschen vor dem Gesundheitswesen gleich sind. Rechte Politik geht von der Ungleichheit der Menschen aus und befürwortet Hierarchien. Deswegen sagen wir klar: Pflege gegen Rechts!
Warum wir den Rechtsruck nicht verallgemeinern
Die Diskussion geht in die falsche Richtung, wenn man Links und Rechts in diesen Zeiten über einen Kamm schert oder auch mit einer allgemeinen Debatte über Extremismus vermischt. So bricht man den Rechtsruck auf viele allgemeine Debatten herunter und verleiht Rechten dadurch Macht. Diese Argumente schützen Rechte, indem sie durch Vergleiche relativiert und verharmlost werden. Der Rechtsruck äußert sich nicht nur durch die deutliche Überlegenheit rechtextremistisch motivierter Straftaten oder durch die zunehmende Beliebtheit der AfD, sondern vor allem auch dadurch, dass rechtes Gedankengut durch bürgerliche Parteien etabliert wird. Fast alle relevanten Parteien schlachten die Themen der Migrations- und Asylpolitik schamlos für Wahlkämpfe aus oder forcieren immer wieder restriktive Debatten über Bürgergeldempfangende. Die Union geht sogar so weit, rassistische Sprache oder eugenisches Gedankengut zu normalisieren, indem sie beispielsweise von „kleinen Paschas“ oder „Ölaugen“ spricht und die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen vorantreibt. Rechts und nicht links einzuordnende Parteien liegen in den Wahlumfragen klar vorne. So etwas wie einen Linksruck gibt es in der aktuellen politischen Realität Deutschlands nicht.